Susanne Kautz: Dozentin, Sängerin und Sprecherin, Schauspielerin (Figurenspiel)
Sollte ich die Arbeit mit Karl-Leo Heller mit drei Worten beschreiben, so sind diese Freiraum, Freude und Feingefühl. Eine Dysphonie nach Covid hatte mich beruflich stark eingeschränkt und emotional belastet. Zu atmen fiel schwer, von Singen und Sprechen ganz zu schweigen. Bereits nach der ersten Stunde spürte ich Erleichterung, vor allem aber Entspannung, was Herrn Hellers Ruhe und Behutsamkeit zu danken ist. Die Methoden der intensiven Körperarbeit sind für mich genau richtig. Beim Erklopfen der Stimmung des Körpers höre ich inzwischen selbst Unterschiede, habe meinen Körper besser kennen gelernt. Nachdem genug Freiraum geschaffen war, um den Atem fließen zu lassen, konnte ich auch wieder singen. Mit Freudentränen beim ersten Mal! Mit Feingefühl erhört er die Bedürfnisse der Stimme, lässt mich diese doch zuerst selbst herausfinden, bestätigt, korrigiert und leitet zu körperbewusster Selbsthilfe an. Wir lachen viel, das löst jede Spannung und bringt Freude – allein das ist schon Grund genug zu ihm zu kommen! Nach einer Infektion erlitt ich eine neurologische Erkrankung, wodurch die gemeinsame Arbeit an der Gesangsstimme unterbrochen werden musste. Umsichtig und spielerisch – Singen ist die beste Medizin – fing er mich auf, so dass Artikulation und Satzfluss sich formten, das Stottern und darüber hinaus der „Sturm im Kopf“ sich legten. Spürbar fließen die Wirkungsbereiche des Therapeuten, Ordensbruders und Menschen Karl-Leo Heller ineinander, dessen Liebe zur Musik in seiner Improvisation und Bandbreite als Pianist zum Ausdruck kommt. Inzwischen geht es in der Therapie auch wieder musikalisch weiter, entsprechend der Rheinländischen Frohnatur: mit Hingabe, Heiterkeit und Herz!